2 50 »lmz/m/w Uwe/(schaften und \r’k’1'lya/[emstile durchsetzte, sondern die durch immer neues und stalaktitenartiges Ausw„‚ chern gekennzeichnet ist, und drittens die Ausdekorierung sämtlicher A,». chitekturelemente bis ins Grenzenlose. Höfe, Minarette, Brunnen, Wasser. becken und liligranli.ilt durchbrochene Türen und Tore ergänzen den Del“, ratit.>nsvorrat. f — ... die (jebetx;‚y ,':.:‚ \’ Mekka .in;re '‚._ . Anders als in der christlichen, buddhistischen und hinduistischen Archi tektur haben die Dekorationen nicht die Funktion einer Biblia pauperum; vielmehr sollen sie in ihrem harmonischen Zusammenspiel einen Abglam von der Größe 1\llalis vermitteln und den Gläubigen in eine harmonisch. gottbegeisterte Stimmung versetzen. Die allgemeine Harmonie und Bal.mw der Lies.untkomposition von Raum und Dekoration ist es denn Atlth, du— von Muslimen und Nichtnutslimen als zentrale «islamische Tonart» empln„ den werden”. Der Dekor an islamischen Bauten kommt dem Bedarf des \Vüstenbewoh ners nach liii'bigkeit entgegen. Islamische Bauwerke sind überall dort beso„ ders prächtig, wo die Umgebung 7um Wiistenhaft—Monochromcn neigz‚ während sie in uppig»tropiseher Umgebung höchst unscheinbar zu sein plh» gen _ man vergleiche die farbig glasierten Fliesenkeramiken, Fayencemosak ken und Marmorintarsien Noidindiens und Pakistans sowie die gesehnittw nen Terrakotten Zentralasiens mit der k'timinerlichen Bretter- und Kuppek blecharchitektur einer iavanischen oder malaiischen Dorfmoschee! gab), die die richtige Gebetsorient1erung in Richtmw c) Bruni/113771113 Tl)emtuld’;z Der ältere Buddhismus (Theravada, manchmal auch « Hinayana» fi Kleines Fahrzeug) wurde durch das Missionswerk des l\'lauryakaisers Ashoka zuerst nach Cevlon- und Birma. später auch nach Thailand, Kambodscha und law verbreitet; andere Spiellormen. nämlich das Mahavana («Großes Fahr“ zeug»), vor allem in China, japan, Korea und Vietnam, das «Diamanel-ahn zeug» (oder «lamaismus») in Tibet sowie in einigen anderen Himalayth an? dem und in der Mongolei erfolgreich Der Buddhismus entstand als antibrahmanische Relormbewegung, deren gesellschaftliche Zielsetzung sich gegen das Kastensystem wandte und deren religiöse Stollrichtung gegen die 'nnduistische Aiman/Brahman— und Sam» Sara—Doppelideologie gerichtet war: Letztere wurde akzeptiert, die erstere dagegen abgelehnt. Nach (iautama Buddhas Lehre gibt es weder eine Welt noch eine l"in7‚elseele (beide seien l‚uttspiegelungen, Maya, und beruhten auf leidverlängernder Täuschung), sondern nur leidvolle Wiedergeburteih die dem (ieset7 von Ursache und Wirkung (Karma) unterliegen und aus de» ren KreiSlaul auszubrechen oberstes Ziel sein muß. Die Quintessenz der Y ‚1 „vingend ist in den Moscheebauten eigentlich nur V. Was Aszaten glauben: Religion und Frömmigkeit 2)’I Vier Edlen Wahrheiten: alles Leben ist Leiden; Ursache dafür sind die drei dübel Gier, Haß und Verblendung, die den karm1sch<3n Kreislauf von 332,1 Tod und Wiedergeburt verursachen; werden Gier, Haß und Ver— , " ‘ unden, so verschwindet damit auch das Leiden; ein Edler blend'flng Erbi)rfjd führt zu dieser Überwindung. Man übe Disziplin (shila) Adlth tlEchte Rede, rechtes Verhalten und rechtes Leben», Konzentration durehdlfi) durch «rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit und rechte Ver- (safEäflg» (also durch meditatives Einengen des Beobachtungsfeldes) und, selld ittes und höchstes, Weisheit (praia) durch «rechten Entschlut'fs und alsChtz Ansicht». Die eigentliche Weisheit besteht darin, ohne die Vorstellun— re ‘ ‘ ' kommen also die Unwirklichkeit des Ich exi— gen von Ich undrivrllein auszu , Stegtltrcllerzilirtdriiéclien Dingen keine Wirklichkeit zukommt und da es auch keiv nen 2Nächsten» im christlichen Sinne gibt, ist die buddhistische Ethik nicht gebietefld, sondern verbietend. Eine L)£}fpel—FürilfezReg;ll ist ';FSngk di; ' ral: Nichttöten, Nic t ijgen, ic tste en, ic tunzuc t serdplilsiscllitelrilerl\ajlu(lchung. Fiir Mönche gelten fünf zusätzliche asketische Re— u21n Das Nirvana, also die buddhistische Erlösung, hat keine aktive, son- äerri nur eine passive Qualität (bedeutet also nicht Glückscligkcit, sondern lediglich Nicht—mehr—wiedergeboren—Werden). \ „ Die «Drei zu verehrenden Kleinodten» smd Buddha, der 5angha (Monehs— gemeinde) sowie das Dhamma (Gesetz, Lehre) (Zum demokrauschen (‚ha— rakter und Fehlen einer zentralen Instanz vgl. S 12$l., i3ol., i46). _ Unterschiede zum Hinduismus: ldentisch sind die Lehren von der Wie— dergeburt (Samsara)‚ der Vergeltungskausahtat (Karma), derWelt als Bler3d— werk (Maya), die Toleranz« und Medität1t)nsprftms, der Statuenkulta as Wallfahrtswesen und das Fehlen eines Papsttums. Anderersetts zahlreiche Unterschiede: Ablehnung des Kastensvstems, Forderung nach grundsatzli— cher Gleichheit aller Menschen, vor allem aber aller Mönche; Ablehnung der Brahman/Atman—Lehre. Es gibt keine Einzel— oder Weltseele, sondern nur Leid und daher auch kein Vereinigungs, sondern nur ein Leidubeer— dungsstreben. In der Ethik fordert Buddha Gewaltlost/gkeü (ah1msa)lund wendet sich gegen die Tiempfer der hinduisttschen I\ah_4\ulte, Nicht zu et1‚t aber ist der Buddhismus eine l\'lissionsreligionz Als Hindu Wird man gebo— ren, zum Buddhismus dagegen kommt man aus freier bntschetdung; Bud- dhist wird man überdies nicht aufgrund eines Beitrittsakrarnents (z.B. einer Taufe), sondern durch schlichte Beherzigung der «Vier heiligen Wahrheiten» Sowie durch Beiolgung der üblichen Rituale. Unterschiede zum Malmyuna h' Hauptunterschiede zwischen Selbsterlösungs— und Gnadenbudd ismus (Theravada und Mahayana): I. ontologisch: Nach Theravada gibt es nir— gends ein Absolutes, vielmehr vergeht alles schon Wieder in dem Augen—