'" 252 Aszatisc‘be Gesellschaften und Verhaltensstile blick, da es entstanden ist; demgegenüber postuliert Mahayana ein transmn- dentales Absolutes, nämlich die «Leere» (sunyata), die als Unabhängi;;lmt von jedem Kausalnexus definiert wird (Näheres dazu 5- 19011)» 3- l“.rlo. sungslehre: Theravacla: Selbsterlösung als einziger Weg über den l’lClligcn Achtfachen Pfad. Als Ideal gilt der Arhat, der «den Feind (in sich) besiegr„ hat — so die wörtliche Übersetzung. Mahayana: mehrere Frlösungmd„,„ nämlich durch Disziplin, Kontemplation und Weisheit oder aber ._ dies der Regelfall — durch den (}nadenerweis einer gütigen Gottheit: BOddllis.llt\q. Ideal. }. Gottesvorstellungen: Theravada: Buddha ist lediglich ein menschlh ches Erlösungsmodell, das zur Nachfolge einlädt _ keinesfalls jedoch ein Gott. Mahayana: Wer das Nirvana erreicht hat, aber aus Altruismus dic Schwelle dorthin nicht überschreitet, sondern seine Gnadenfülle den leiden» den Menschen zukommen läßt, hat gottähnlichen Charakter. Iis gibt Hefe solche «Boddhisattvas», zu denen in China, Vietnam und Korea, mr .illern aber in Tibet, auch vorbuddhistische Gottheiten «umfunktioniert » wurde“. Hinzu kommen zahlreiche milde und zornige (Tibet!) Gottheiten, \Xeltcn— hüter und «Himmelskönige» (tianwang). 4. Im VOlk5glauben des M.ih.ir.nm kommt der Glaube an die Existenz einer individuellen Seele zum I)iirgfp bruch, die nach dem Tod in den «westlichen Himmel» eingeht. s. Unter schiede im Anbetungs— und Verehrungsritual: hier Sammeln von «Verdictr sten» (dazu 5. 170 f.), dort Opfergaben und Gebetsstürme. 6. Im Tlicramdgr gibt es nur wenige Mönchssekten, meist sind es in jedem Land nur „\ ei «Nikayas», im Mahayana dagegen Aufspaltung in zahlreiche l‚.iiensekten, vor allem in japan, darunter die Tendai—, die Zen—, die Yodon die Shin" und die Nichiren—Sekte. Dem Theravada und dem Mahayana ist andererseits gemeinsam, d.ifi \1L‘ missionieren, daß sie über ein reiches Klosterwesen verfügen, einen Teil des Schrifttums gemeinsam haben und bereit sind, vorbuddhistische Rehgrunv formen bis an den Rand der Selbstaufgabe in sich aufzunehmen. Beide sind in der Regel regierungsaffirmativ: Die Regierung gewährt Schutz, der“ (uber all auf den Dörfern vertretene) Sangha sorgt — trotz des Gebotes politischer Abstinenz — de facto für Legitimation. Praxis Das Theravada sorgte für eine Durchdringung und damit sakrale Ausrich- tung des Alltagslebens. Überall auf den Dörfern sind die Mönche präsent: Sie gestalten die Riten bei der Geburt, bei der Hoehzert und bei der Beerdi— gung, geben dem Neugeborenen einen Namen, nehmen halbwiichsige Mim— ner mehrere Wochen lang ins Kloster auf, gestalten die Dorffeste nut und erteilen Unterricht in der Pali—Sprache. Das Theravada beeinflußt auch alltägliche Verhaltensweisen, thunhcfi Großzügigkeit (im Zuge des «Verdienste—Sammelns»), Individualismus (in" der ist seines Schicksals Schmiedl), Pazifismus, Freundlichkeit, Vorliebe fur V. Was Aszaten glauben: Religion xmd1“römngleezt 2)’} 5 äße Konformismus, Harmoniebedürfnis, Respekt gegenüber Älteren Pd \iorgesetzten, formbewufflter Umgang und <