v"*_ ___—_“ 2)"6 A5141156f96 Gesellschaften und Verhaltensstile ßen, der sparsame Faltenwurf, die Positionen und die Handhaltungen (mu— dras), die je nach Gestus Gnadengewährung, Befriedung, Beruhigung, Leh‚ ren etc. ausdrücken. Einzigartig in der asiatischen Kunst auch die königliche Gelassenheit, in der Buddha thront, die mystische Versenkung, die Verklän. heit, in der sich sein Nirvanazustand spiegelt, und die sublime Entriickth@y die die Massivität der manchmal gigantischen Stein» und Bronzevolumim völlig vergessen läßt. Während der «Gupta»—Dynastie (320—500 n.Chr.) erreicht die indische Kunst ihre klassische Blütezeit und beginnt über ganz Asien auszustrahlen. Unabhängig von den Vorgaben der indischen Gupta—Zeit ist in der bud— dhistischen Kunst Südostasiens ein reiches zusätzliches Symbolvokabul„ entwickelt worden. In der (birmanischen) Schule von Pagan beispielsweise wird Buddha nicht mehr nur sitzend, sondern auch stehend, schreitend und liegend dargestellt. Dieser Tendenz folgen später auch die verschiedenen Thai—Schulen, die Siddharta zusätzlich mit einer Fürstenkrone zeigen. In der (zumeist mahayana—buddhistischen) Kunst der Khmer sitZt Buddha auf dem zusammengerollten Körper des Sehlangen(Naga)—Königs. In der tibeiaiii_ schen Kunst erscheint der Erleuchtete reich gekrönt (und hält in den Hän— den bisweilen einen Donnerkeil oder eine Glocke). Stets ist Buddha umge ben von Adoranten und einer Fülle von Kleinkunst, vor allem aber einer manchmal verwirrenden Schar von fratzenhaften Wächtergottheiten und Schutztieren, wie Schlangen, Drachen und Vögeln, in deren häufig anekdo- tischer Gestaltung sich die (kleine) lokale Kunsttradition «austoben» konnte, weil all diese Nebenfiguren, anders als die Gestalt Buddhas, nicht der Strenge ikonographischer Gesetze unterworfen waren. In der chinesischen und japanischen Kunst erscheint Buddha in reiches Faltengewand gehüllt. Das buddhistisch—ästhetische Ideal der verklärten Heiterkeit erreicht hier einen Höhepunkt. Fiir das Material der Skulpturen gibt es keine Vorschriften, weshalb fast alles, vom Granit über vergoldetes Holz bis hin zur Bronze, verwendet wurde. Eine Sonderform ist der birmanische Malachit. Im Theravadabuddhismus steht die Gestalt Gautamas, des lirleuchteten. im Mittelpunkt, manchmal auch die Il Stationen seines Lebens und die 500 Stationen seines Vorlebens. Gezeigt wird er in stehender, sitzender, liegerr der oder schreitender Gestalt, aber auch in Form eines bloßen Fußabdrucks mit den i08 Glückszeichen. Löwen symbolisieren das Herrschertum, file— fanten die Weisheit, Gazellen die erste Predigt. das Schwert die Weisheits— macht, die Stupa den heiligen Leib und die Lotosblume die Unbeflecktheit Buddhas. lm Mahayana—Buddhismus dominieren die Gnadengottheiten (Boddhh sattva Avalokiteshvara: Guanyin/Kannon); daneben spielen aber auch S‚Vm’ bolische Reihungen eine überragende Rolle, so z.B. die fünf Buddhas 315 Symbole der fünf Himmelsrichtungen, die acht Großen Boddhisattvaß V. Was Asiaten glauben: Religion und 1-‘romngkelr 2)'7 di zwölf Elementargötter, die elf Köpfe Avalokiteshvaras _ sowie seine ie usend Arme», die Allwissenheit und gnadenvolle Allmacht symbolisie— «ta . _ - w ‘ ) it __ , .‚ relbie buddhist15che Kunst steht, Wie Seckcl LS ausdruckt, vor der «para- n Aufgabe, etwas grundsätzlich [dnanschauliches in anschauliche Ge- doxe fassen». Da sämtliche Erscheinungen als lauschungen betrachtet stalt zu muß der Grundsatz gelten: «je bildloser, desto wahrer» oder bes- werden, ans arenter, nachdenklicher stimmend und meditationslördernder, ser: «JC trhrerp» Abstraktion, Symbolik und Dekoration («Heiligung durch deäfiuillifülle', chin.: zhuzmgyan, jap.: shogon) werden angesichts dieser Wi— 32rsprücl'lliCllkeit zu Hauptgestaltungsprinzipien. ( ‘ _ Buddhistische Kultbdder smd aber nicht nurals symbolische Abbilder ge— dacht, sondern auch — und hierin liegt das zweite Paradox — als Keprasenta— ' n Buddhas oder eines Boddhisattva: daher die «dreifache Izhriurcht» (ge— “0 über Buddha, seiner Lehre und seiner Gemeinde),die der Künstler beim Sihaffensvorgang an den Tag zu legen hat,daher auch die Sitte des «Augen— öffnens» und der «Belebung» einer Kultfigur bei der Konsekration durch Einzeichnen der Pupillen sowie durch liinsahruncn einer Mantrath)lle und daher schließlich auch der technische Periektr