Asiatische Gesellschaften und Verhaltensstile 290 ziehungskrisen. Hier lebt man, von einigen «verwesthchten» . - . . >- . n abgesehen, nach Wie vor in einem dichten Netz von Selbstverstandlichkei\ [en, die durch überkommene Normen präzise festgelegt und die auch hc nur selten hinterfragt we Gesellschaften, in denen «festgefijgte» sind, sondern auch für schwachstrukturierte Sozietäten, wo es zwar eben_ falls eine Erscheinungsform des «Individualismus» gibt, die jedoch, Wie im Theravada, keinen Wettbewerb auf Kosten anderer, sondern Ausgleich Und Harmonisierung sowie Mitgefühl und Em pathie im ursprünglichen Sinne des Wortes («Mit—hinein—Leidung») befürwortet (Näheres 5.302) überhaupt den westlichen Begriffen «Freiheit» oder «Liberalismus hezu sämtlichen asiatischen Sprachen eine negative Einfärbung widerf ist, weil damit niemals, wie spontan unterstellt wird, gemeinsch liche und verantwortliche Freiheit gemeint ist. Die in ganz Asien übliche Verzärtelung und Verwöhnung des KlClill{indg hat fast immer Ich—Schwäche zur Folge — und damit das Bedürfnis, wenig wie möglich mit anderen anzulegen. Wohin die «sanfte führen pflegt, schildert Kantowsky21 Beziehungsmuster ohnehin zu HauSe . wie ia » In na_ ahren flf[$frcund_ sich so » Erziehung zu treffend im indischen Kontext: Angie» siehts des ständigen Hautkontakts mit Bezugspersonen sei die Kindheit ei— nerseits eine «Zeit erfüllter Bedürfnisse», gleichzeitig aber auch eine Periode «ohne kreative Stimulierungen und Forderungen», zumal eine Bestrafung durch Liebesentzug nicht in Frage komme. Die «Sozialisierung durch Ge— währenlassen» schlage sich vor allem bei den männlichen Nachkommen der «Zweimalgeborenen» in einem unauslöschbaren Persönlichke nieder, nämlich einem überstarken Abhängigkeitsverhältnis zur so ganz im Gegensatz zur Vaterprojektion im Christe Folge sei eine «narzißtische Fixierung» trik, nicht zuletzt abe tätsinstanz, sei es nun itsmerkmal Mutter, das ntum stehe; weitere mit der Folge ausgeprägter Iigoyen— r auch ein passives Verhalten gegenüber jeder Autorh ein Vorgesetzter, ein Lehrer oder ein Älterer. In den metakonfuzianischen Gesellschaften mündet die Einordnung ausgerichtete Erziehung häufig achter nur schwer nachvollziehbare Gruppe oder einem Gruppenmento des Anlehnungsbedürfnisses hat der Begriff «amae» gepr'a'g valent gibt, da hier nir den wird. Amae sei im auf konfliktlose in eine für den westlichen Beob— Neigung, sich in Abhängigkeit zu einer r zu begeben. Für dieses Psychograinin japanische Psychologe Doi Takeoff' den t, für den es in keiner europäischen Sprache ein Aqui- gends zwischen aktiver und passiver Liebe unterschie» Sinne einer solchen I’assivität zu verstehen und müsse als Hauptcharakteristikum der «japanischen Gesellschaft und Kultur» ange- sehen werden”. Prototyp des Amae sei die Sehnsucht des Kindes nach Nliht‘ zu Seiner Mutter sowie, im späteren Leben, die ständige Suche nach immer neuen Mutterstrukturen (Universität, «Club», Betriebsgemeinschaft) * Ci“ Bestreben, das manchmal geradezu «pathologische» Züge annehme und nicht selten von «homosexuellen Neigungen» begleitet sei. Wirklich emotio« Ute rden. Dies gilt nicht nur fur metak0nfu‘z.ianische VI. Wie man «Asiate» wird 291 ' es auf 'a anischem Boden eigentlich nur in Männer- 6 Bellehurllegiilfitgi'erija‘ii ein geie$lschaftliches Treffen in Amerika und Japan, kreisen: Vergf kaum zu überbietende «Mischungsverhältnisse»“. Doi geht 50 stößt man 8“ he Ansätze auf]apan zu übertragen: Nach Freud entsteht HO- weiß Freufis‘ä durCh daß ein Sohn so eng mit seiner Mutter verbunden ist, moer0t'l.‘ la ehließlißih völlig mit ihr identifiziert und nach Liebesobjekten daß er S'IC}"hSC elbst gleichen”. Während der «westliche Mensch» sein Den— suchty (file}:lülirliefl im a“gemeinen nach dem Vater orientiere, liege die Mutter ken iin Grund der östlichen Natur»“’. . . „ . _ . „auf em Inter retation zutrifft oder nicht — Jedenfalls bestat1gt SlCl'] im Ob" diese Kont5xt erneut das panasiatische Bestreben, jeder Art von Un— iapa.in$€hlin't Alleinsein, individueller Selbstbehauptung, Eigeninitiative abhanglgf]('all;tihafrigkeit aus dem Wege zu gehen. In Indien und auf den Phi— ‘lnd.Kon 1 cht man lieber im Familien— und Verwandtenkreß. in Osta51en hpp1nen taffe:r in selbstgewählten Männerbünden, Betriebsgememschaften dageger(li e «Mutterstrukturem unter. Das Ergebnis ist in ledem Fall das und an. el\lilenn flieht vor der individuellen und konfliktbehafteten Einzel- gleIChe. :m Allerdings geschieht dies nicht immer ohne schlechtes Ge- ve'ranthr' eirgier Rundfrage unter asiatischen Studentinnen in der Bundesre- Wissfimi eld der deutsche Erziehungsstil nach anfänglicher Skep515 posmv PUbhk'l‘tV-ulrirefördere die Selbständigkeit, während asiatische Eltern in den Efdiehellsebensjahren gegenüber den Kindlerrll allzu \iiell)Besoigäillääeliggfrklgräcä ' ' ' ' ' tive unterdrückten. Die ‘0 ge seien assw1 _ _ il;lrtetsliilcfiir,lmI-Ileifimung bei mündlichen Prüfungen und Versagen bei 1eder Art - - 17 von Emzelle15tung . nal