acm an aas vorderende ruckenden Kern entstehen Basalkorper. Aus ıhnen entwickeln sich dann eine oder mehrere Geißeln, die zum Schwimmen dienen. Diese nicht teilungsfähige Schwimmform kann durch Verlust der Geißeln jederzeit wieder in die Kriechform umgewandelt werden. Ernährung Die Ernährungsweise der freilebenden Rhizopoden ist holozoisch, d.h. es werden ganze Organismen oder Teile von ihnen in das Innere des Körpers aufgenommen und dort verdaut; die unverdaulichen Nahrungsreste werden wieder ausgeschieden. Nach Rhumbler unterscheiden wir vier verschiedene Arten der Nahrungs- aufnahme: 1. Umfließen. Das Plasma umfließt den Nahrungskörper allseitig mit seinen Pseudopodien, wobei schließlich das Nahrungsteilchen in das Innere der Amöbe ge- langt. Diese Art ist am häufigsten anzutreffen. 2. Die Aufnahme durch Import: Nach der Berührung mit der Oberfläche der Amöbe wird der Nahrungsteil (z.B. ein Algenfaden) in die Zelle hineingezogen, ohne daß das Plasma selbst größere Bewegungen auszuführen braucht (Abb. 6). Im Innern kann der Algenfaden zu einem dichten Knäuel aufgerollt werden. Diese Erscheinung kommt nach Hartmann dann zustande, wenn die berührte Ober. flächenstelle eine größere Adhäsion zu den Fremdkörpern besitzt als das sie um- gebende Wasser. 3. Die Nahrungsaufnahme durch Zirkumvallation, die besonders bei Erdamöben mit fester, gelartiger Pellicula vorkommt, ist besonders interessant. Hier- bei werden an beiden Seiten der Beute Pseudopodien ausgestreckt, die sich jenseits der Beute vereinigen, so daß eine ringförmige Umwallung stattfindet, ohne daß eine vorherige Berührung stattgefunden hat. Dieser Einkerkerung folgt dann die völlige Umschließung und Einverleibung. 4. Die Nahrungsaufnahme durch Invagination (Einstülpung) ist auch auf die Erdamöben mit fester Pellicula beschränkt. Der an der klebrigen Oberfläche fest- gehaltene Nahrungsbrocken löst hier nicht eine Verflüssigung der Oberflächenschicht aus, sondern es tritt nur eine Herabsetzung der elastischen Widerstandskraft ein, die zu einer Einstülpung führt, wobei die sackartig umschlossene Nahrung langsam in das Innere gelangt und nach Auflösung des schlauchartigen Teils der Pellicula im Ento- plasma verdaut werden kann. Als Ursache für diese z. T. recht komplizierten Methoden der Nahrungsaufnahme werden sowohl Oberflächenspannungen als auch lokale Quellungserscheinungen ver- antwortlich gemacht. Rhumb- ler gelang es auch, diese Vor- gänge, ebenso wie die Schalen- bildung und Bewegungen, in Modellversuchen mit Tropfen verschiedener Lösungen nach- zuahmen. Von den oben erwähnten Haupttypen der Nahrungs- aufnahme gibt es mancherlei Abweichungen. So können die Abb. 6: Verschiedene Phasen der Aufnahme eines Oscilla- toria-Fadens durch Amoeba verrucosa (nach Rhumbler aus Hesse-Doflein) 16 mit Rhizopodien ausgestatteten Arten ihre Nahrung außerhalb der Schale verdauen, wobei nach entsprechender Reizwirkung die stark anastomosierenden Pseudopodien die Beute weitgehend umfließen und mit einer plasmatischen Hülle umgeben. Dieser Plasmaklumpen wird, mit Nährstoffen beladen, allmählich in das Innere des Körpers befördert. Auf die gleiche Weise werden auch unverdauliche Reste entfernt. Abb. 7: Difflugia rubescens beim Aussaugen eines Closterium (nach Hoogenrand und deGroot) Die Heliozoen nehmen kleine Nahrungspartikel ähnlich wie die Amöben auf. Grö- Bere Objekte werden zunächst an den Axopodien festgeklebt. Um die vollständige Einhüllung mit Plasma zu sichern, werden weitere benachbarte Axopodien zu Hilfe genommen, die sich verflüssigen und mithelfen, die Beute in das Ektoplasma zu überführen. Dort wird sofort eine Nahrungsvakuole ausgebildet. Nach der Ver- dauung werden die benutzten Axopodien erneut gebildet. allem Wimperinfusorien, kann von manchen Arten durch bekannt ist dies 2. B. von dem Sonnentierchen Aczinophrys sol. Über die Nahrungswahl liegen nur wenige Beobachtungen vor. Bei der Mehrzahl der Rhizopoden dürfte eine solche kaum in Frage kommen, wenn auch nur diejenigen Teilchen organischen Ursprungs, die für das Tier verwertbar sind, in den Nahrungs- vakuolen eingeschlossen werden. Das unbrauchbare Material und die unverdaulichen Hüllen der Beute (Diatomeenschalen usw.) werden ausgeschieden und z. T. beim Schalenbau benutzt. Bei beschalten Arten ist schon durch die Schalengröße und vor allem durch die Größe des Pseudostoms eine Nahrungsauswahl bedingt. So ernähren sich wasser- lebende Arcellen vor allem von Flagellaten und Grünalgen, während Diatomeen durch die relativ kleine Mundöffnung nicht eingeführt werden können. Kleine Arten anderer Gattungen ernähren sich von Bakterien und Blaualgen. Eine besondere Vor- liebe für den Zellinhalt der Alge Closterium hat die beschalte Amöbe Difflugia rubescens (Abb. 7). Sie kann — wahrscheinlich durch den Druc ihrer Pseudo- podien — Löcher in die Zellwand bohren, wodurch die Pseudopodien in das Zell- innere eindringen und den Zellinhalt aufnehmen können. Unter den Nebelinen, spe- ziell der Gattung Nebela, kann man häufig beobachten, daß kleinere Artgenossen angegriffen werden. Die halbparasitischen Darmprotozoen scheinen sich vor allem von Bakterien zu ernähren, wogegen rein parasitische Arten, wie Entamoeba histolytica, auch gelöste Nahrungsstoffe aufnehmen können. Bewegliche Beute, vor Gift betäubt werden; 2 Grospletach, Wechseltierchen 17