Schlüssel der Familien 1. Bei der Bewegung nur 1 keilförmiges Pseudopodium bildend, das die ganze Vorderfront einnimmt, oder wenige breite Pseudopodien . Vahlkampfüdae = Fortbewegung durch gleichförmiges Flißen oder durch Ausbildung von deutlichen Pseudopodien ee, 2 2. Körper scheibenförmig. Pseudopodien durch schwimmhautähnliche Membranen verbunden m a tamen me Hyalodiscidae = Pseudopodien nicht durch solche Membranen verbunden . 2222.22. 03 3. Ektoplasma sehr zäh, mit Pellicula N, Thecamoebidae = Ektoplasma ohne Pellicula, daher lebhaftere Formveränderungen möglich . 4 # Pseudopodien an der Fortbewegung beteiligt und dabei die Richtung bestim- mend . . 2... Chaidae = Pseudopodien nicht die Fortbewegungsrichtung bestimmend, sondern vor allem der Nahrungsaufnahme dienend Mayorellidae Bemerkungen zu den einzelnen Familien 1. Vahlkampßidae In der Familie der Vahlkampfiidae werden 4 Gattungen zusammengefaßt, die sich durch das Fehlen oder die Anwesenheit von begeißelten Schwimmformen unterschei- den lassen. Im letzteren Falle ist die Anzahl der vorhandenen Geißeln von Bedeutung. So ergibt sich folgende Übersicht über die Gattungen: Schwimmform mit 1 Geißel Hyperamoeba Schwimmform mit 2 Geißeln Naegleria Schwimmform mit 3 Geißeln Trimastigamoeba Schwimmform nicht vorhanden . Vahlkampfia Während zu den 3 ersten Gattungen nur wenige und relativ unbedeutende Arten schören, weist die Gattung Vahlkampfia eine Vielzahl von Arten auf, die zu folgen- den Gruppen zusammengefaßt worden sind: 1. Limax-Gruppe (Arten mit meist lebhafter Bewegung durch bandartiges Flie- Ben. Nur 1 ungeteiltes Pseudopodium) V.limax: Form elliptisch, am Vorderende breiter als hinten, deutliche Schichtung von Ektoplasma und Entoplasma. Größe + 100 1; zwischen Wasserpflanzen, im Schlamm, aber auch in Sphagnen (11b) V.Iucens: Körper länglich oval, meist gelblich gefärbt. Größe + 1007; im Plasma große Kristalle (bis 15 1). (11a) Abb. 11: a. Vahlkampfia lucens, b. Yahlkampfia limax, c. Vahlkam- pfa guttula Y. froschi: sehr kleine Art von 8-12 1; körniges Plasma mit vielen Vakuolen. Kernmembran fehlend V.debilis: lebhafte kleine Arı (15—20 4). Plasma sehr durchsichtig ohne Ein- schlüsse. Fließwasser 2. Guttula-Gruppe (mit mehreren lappenförmigen Pseudopodien in der Bewe- gungsrichtung) Y. guttula: Plasmakörper breit-oval mit ektoplasmatischem Saum an der Vorder- seite; meist nur 1 puls. Vakuole. 30-35 zu, Wasserpflanzen, Schlamm (11 c) V.lacustris: Gedrungene, knollige Form, überall mit kurzen, buckligen Pseudo- podien. Größe 8-15 1; V.magna: Plasma mit bräunlichen Körnchen angefüllt. Größe 20 — 40 zu 3. Spinifera-Gruppe (am Plasmaleib einige ektoplasmatische Spitzen) V.spinifera: Limax-ähnliche Form, aber Vorderende mit Plasmaspitzen. Größe 10-15 12; aus Spinnengewebe gezüchtet 4. Mira-Gruppe (im Gegensatz zu den vorigen findet hier bei der Kernteilung eine Auflösung des Binnenkörpers statt) Y. mira: breitlappiges Pseudopodium. Im Entoplasma zahlreiche lichtbrechende Kügelchen. Größe 20 ‚2; Schlamm II. Chaidae Zu den Chaiden zählt man die folgenden 5 Gattungen, wobei vor allem die Aus- bildung der Pseudopodien für die Klassifizierung von Bedeutung ist. 1. Pseudopodien Jang und der Bewegung dienend . nur eeme 2 - Pseudopodien nicht typisch entwickelt, sondern kurze Plasmaausbrüche . 4 2. Bei der Bewegung am Vorderende lange Pseudopodien, nach hinten quastenartige Pseudopodien bildend none ee . P. fascieulata: Quastenfäden schmal und lang, L 140 a1; Sümpfe (12a) P. clavarioides: Quastenfäden kürzer und weniger zahlreich, L 60— 130 a; Schlamm (12b) P. dubia: Plasmafortsätze schr kurz, lappig, L 400 — 1000 u - hintere quastenartige Pseudopodien fehlen . . . u envirem D 3. Pseudopodien nach allen Richtungen ausstrahlend . 2.2. Chaos Chaos diffluens (= Amoeba proteus) mit wenigen Kernen, L 300-600 u; zwi. schen Wasserpflanzen und im Schlamm (13 a) Polychaos Dr Abb. 12: a. Polychaos jasciculata, b. Poly- chaos clavarioides Abb. 13: a. Chaos diffuens, b. Meta- chaos laureata 31