der Rhizopodenfrequenzen auf, die in engem Zusammenhang mit den verschiedenen Phasen der Klimaentwicklung in der Nacheiszeit stehen. Beide Untersuchungsmeihoden — Pollenanalvse und Rhizopodenanalyse — er- zen sich in ausgezeichneter Weise. Während letziere wichtige Angaben über den Feuchtigkeitsgrad der Torfschichten liefern kann, ist die Pollenanalyse für die Datie. rung und Grunde w #2: 101-106). Wiederholt sci hier nur, daß der grubenfrische Torf in ca. 50. cm? Wasser aufgekocht wird, wobe Synehronisierung der einzelnen Horizonte meist unentbehrlich. Aus diesem vird auch eine enge Zusammenarbeit beider Fachrichtungen angestrebt. e solche rhizopodenanalı Wie ytische Untersuchung im einzelnen vorgenommen ird, ist bereits an anderer Stelle eingehend beschrieben worden (u. a. Mikrokosmon (etwa 3 cm?) die Torfmasse zerfällt. Dieser Brei wird dann durch eine Seidengaze gedrückt, wobei neben kleinen Partikeln auch die Rhizo- poden ausgeschwemmt werden. Das Filtrat wird dann durch Zentrifugieren angerei- chert; jeweils 5 Deckgläser 18 X 18 mm werden bei 150 — 200-facher Vergrößerung gezählt. Die Ergebnisse werde, A: n in Diagrammen zusammengefaßt, wobei bei jeder rt in der entsprechenden Tiefe (Probenabstand 5-10.cm) dic gefundene Schalen. zahl eingetragen wird. (Abb. 73) aus dem Gı In den einzelnen Spa Wie ein solches Diagramm aussieht, veranschaulicht das auf S. 75 abgebildete Profil roßen Moor von Gifhorn. Ganz links sind die Tiefen verzeichnet, Iten sind die in den jeweiligen Schichten beobachteten Frequen- zen der einzelnen Rhizopodenarten eingetragen. In der vorletzten Spalte befindet sich die pollenanalytische Zoneneinteilung, wobei die Zone VIIL und ein Teil der Zone IX der mittl« 'eren Wärmezeit entspricht, während die zweite Hälfte der Zone IX und die Zone X die späte Wärmezeit umfassen. Die nachwärmezeitlichen Schichten gehören in die Zone XI. Schon bei oberflächlicher Bi etrachtung fällt auf, daß der Kurvenverlauf der hygrosphagnobionten Arten, vor allem Amphitrema flauum, durch drei extreme Maxima gekennzeichnet ist, zwischen denen sich deutliche Minima erkennen lassen. Der erste Gipfelwert liegt etwa a Zone IX, während der leızte s: diesen Horizonten muß eine wei m Ende der Zone VIII, der folgende in der Mitte der hon am Beginn der Nachwärmezeit liegt. In allen tgehende Vernässung stattgefunden haben, denn auch die begleitenden Arten kommen hier häufiger vor. nere Phase der Moorentwicklung schließen in dadurch bedingten Zersetzung von oben her. sein kann. Vielmehr war ein stetiger Wechsel für das unterschiedliche Wachstum des Moores. Die moorfremden Arten treten nur an zwei Stellen auf und lassen auf eine trocke- Aus dem Verlauf der Kurven, vor allem en, daß von einer längeren Trockenzeit und ‚ wie sie Weber annahm, keine Rede der klimatischen Einflüsse der Grund der späten Wärmezeit, läßt sich erkenn Es würde in diesem Rahmen zu weit führen, auf Einzelheiten der Auswertung ein- zugehen. Es soll nur erwähnt werden, daß gerade bei den 2. Z. aktuellen Fragen der verschiedenen Zersetzungskontakte und de. analyse wertvolle Beiträge liefern kann. 76 5 Grenzhorizontproblems die Rhizopoden- Literatur 1. Gesamtdarstellungen und Bestimmungsbücher (Cash, Wailes und Hopkinson: The British Freshwater Rhizopoda and Heliozon. — Band 1-5. “Ray Society London 1905-1921. u . j Char den Amwäiens si va Ämschten; iin: Tiakä Ha Zinlagie Kan Weil} . 591. Paris 1953. Deflandre G.: Le genre Arcella. —- Arch. Protistenkd. 64: 152-287. 1928. Defandre,C.; Lo penre Contropräi. — Arch. 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